Rosmarinus - Rosmarin
Der harzig-balsamische Duft von Rosmarin lässt sofort an Urlaub am Mittelmeer denken. Leider ist der Halbstrauch mit seinen dunkelgrünen fast nadelförmigen Blättern in unseren Breitengraden nicht zuverlässig winterhart. Auspflanzen sollte man den Rosmarin deswegen nur im Frühjahr. Geschütz gepflanzt, spendet z.B. eine Hauswand im Winter etwas Wärme. Der notwendige Schutz vor direkter Wintersonne kann durch domförmig um die Pflanze gesteckte Reiser oder durch ein lichtdurchlässiges Vlies gewährleistet werden.
Doch wer dem Rosmarin keine zusagenden Freilandbedingungen bieten kann, muss nicht auf das frische Kraut verzichten. Rosmarin fühlt sich im Kübel sehr wohl. Verschiedene Wuchsformen und Blütenfarben in einem Rosmarin-Topfgärtchen zu vereinen, kann sogar seinen ganz besonderen Reiz entwickeln. Das Substrat sollte dabei sehr durchlässig sein, damit Winternässe dem Rosmarin nicht zu schaffen macht. Zudem bevorzugt das mediterrane Kraut vollsonnige Standorte und kalkhaltige, schotterige Böden. Ein Formschnitt ist im Frühjahr anzuraten.
Sein unverkennbarer, herb-bitterer Geschmack macht ihn für viele mediterrane Speisen unverzichtbar. Rosmarin gilt vor allem als Fleischgewürz, ist jedoch äußerst vielseitig einsetzbar. Natürlich gehört er an Lamm-, Kaninchen- und Geflügelgerichte, aber auch Kartoffeln werden durch Rosmarin zur Delikatesse. Sogar Süßspeisen werden mit ihm aromatisiert: Rosmarineis oder -sorbet, oft kombiniert mit Zitrone oder auch Orange, ist inzwischen nicht mehr nur der Spitzengastronomie vorbehalten. Und selbstgemachte Konfitüre, mit Rosmarin verfeinert, ist ein überraschend herb-würziges Frühstückserlebnis.
Rosmarin gehört zu den wichtigsten Heilkräutern, die belebend und aktivierend auf den Kreislauf und das Nervensystem wirken. Er wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und antiseptisch. Sein breites Wirkungsspektrum verdankt Rosmarin seiner komplexen Mischung von ätherischen Ölen, Flavonoiden und Bitterstoffen.