Arum italicum ssp. italicum 'Pictum':
Wintergrüne Blattschmuckstaude mit extravaganten Fruchtständen
Als »Blattschmuckstaude« werden zahlreiche Mehrjährige gelobt. Keine wird aber diesem Titel mehr gerecht als unsere Staude der Monate Dezember und Januar: Arum italicum ssp. italicum 'Pictum', der Geaderte Aronstab. Exotisch mutet das Laub an, das an die wunderschönen Blattzeichnungen der Zimmerpflanze Calathea denken lässt. Im Gegensatz zu dieser ist der Geaderte Aronstab aber nach dem Anwachsen vollkommen winterhart.
Deutlich silbrig-grau geadert sind bei dieser Subspezies die dunkelgrünen, pfeil- oder spießförmigen Laubblätter. Sie treiben im Herbst aus einem Rhizom und ziehen sich schon Ende Mai, wenn es heiß wird, wieder in den Boden zurück. Originell ist die im Mai erscheinende tütenförmige Blüte, die der der Calla ähnelt. Aus ihr ragt ein gelber Kolben hervor, der einen für Insekten wahrnehmbaren Harngeruch abgibt. Von ihm angelockt, klettern die Bestäuber in die vom Hochblatt gebildete Röhre, vorbei an einer Barriere aus Reusenhaaren. Auf dem Weg nach unten nehmen sie dann erst den Blütenstaub der oberen männlichen Blüte auf und befruchten damit die unten sitzenden weiblichen Blüten. Jetzt müssen die Insekten Geduld haben: In die Freiheit werden sie erst wieder entlassen, wenn nach der erfolgreichen Befruchtung die Reusenhaare welken. Bis zum Herbst entwickeln sich plakativ rot gefärbte Fruchtstände, die starke Akzente im winterlichen Beet setzen. Achtung: Die Beeren sind stark giftig, und auch die Blätter enthalten giftige Oxalsäure.
Der im Mittelmeerraum heimische Geaderte Aaronstab möchte warm, nicht allzu schattig, dazu auf humosem, tiefgründigem, gut dräniertem Boden stehen. Sommertrockenheit ist kein Problem, Frühjahrsfeuchtigkeit eine Voraussetzung für die Entwicklung ansehnlicher Bestände. Bei Barfrost empfiehlt sich eine leichte Schattierung aus Reisig.
Arum italicum ssp. italicum 'Pictum' spielt unter lichten Gehölzen, aber auch absonnig vor Mauern oder in steindurchsetzten Zonen seine Stärke aus. Er lässt sich gut kombinieren mit Halbschattenstauden wie Leberblümchen (Hepatica nobilis), Lungenkraut (Pulmonaria angustifolia), Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) sowie wintergrünen Farnen und schattenverträglichen Gräsern.