Nordisch-robuste Schönheit: Echte Rosenwurz
Ganz schön viel Stress hält die hübsche Kleine aus, die wir Ihnen als Staude des Monats Juni vorstellen wollen: Rhodiola rosea ist im hohen Norden und im Hochgebirge zu Hause. Egal ob Schnee, Sturm oder Frost: Dort hält sie extremsten Witterungsbedingungen stand.
In perfekten Halbkugeln wachsen die Horste der Echten Rosenwurz. Sie setzen sich aus steifen aufrechten Sprossen zusammen, an denen graugrüne, bereifte und vorn leicht gezähnte Stängelblätter sitzen. Im Frühsommer öffnen sich an den Triebspitzen aus rosa überhauchten Knospen gelbliche, doldenartige Blütenstände. Die Krone der Einzelblüte besteht aus vier schmalen, spitz zu laufenden Blütenblättern, aus denen Staubblätter hervorragen. Der fleischige Wurzelstock, der frisch angeschnitten nach Rosenblüten duftet, hat der Staude ihren Namen gegeben.
Die Rosenwurz wächst bevorzugt auf sonnigen, nicht zu nährstoffreichen, von Steinen durchsetzten, aber nicht zu trockenen Standorten. Gegenüber dem pH-Wert ist sie relativ indifferent. Im Steingarten, am sonnigen Beetrand oder auch im Topf können Sie die Miniatur-Schönheit gut in Szene setzen.
Die Nur-nicht-stressen-lassen-Mentalität gibt Rhodiola rosea übrigens über ihre Inhaltsstoffe weiter: Bereits die Wikinger nutzten die Staude, die Kraft, Ausdauer sowie psychische und physische Widerstandskraft fördert. »Adaptogen« nennt man diese bioaktiven Pflanzenstoffe, die in der Rosenwurz in Blättern und Wurzeln enthalten sind. In Österreich wurde die Rosenwurz dafür sogar zur Arzneipflanze des Jahres 2023 gekürt. Entspannend und entschleunigend ist es fürs Erste auf jeden Fall, die Echte Rosenwurz in allen hübschen Details zu betrachten und auf sich wirken zu lassen – erst einmal bei uns in der Staudengärtnerei, vielleicht bald auch in Ihrem (Stein-)Garten!