Spröder Name, grandiose Pflanze: die Rutenhirse 'Squaw Select'

Wie schrieb der Bund deutscher Staudengärtner so schön, als er Panicum als Staude des Jahres 2020 vorstellte: »Der deutsche Name Rutenhirse klingt eher nach altem Zwieback als nach etwas, das man im Garten haben möchte.« Liebend gern in Ihrem Garten beherbergen – passender Standort vorausgesetzt – werden Sie Panicum virgatum 'Squaw Select', das dieses Mal unsere Staude des Monats ist. Das intensiv färbende Präriegras wurde von Piet Outdolf aus der Sorte 'Squaw' ausgelesen und inszeniert mitten im Herbst ein flammendes Schauspiel in leidenschaftlichem Burgunderrot. Die winterharte Art kann jetzt noch gepflanzt werden – so kommt man in den Genuss des reizvollen Winteraspekts.

Panicum virgatum 'Squaw Select' gehört zu den sogenannten Late-Season-Gräsern. Es treibt im Frühjahr relativ gemächlich aus und zeigt erst im Spätfrühling frisches Grün mit rötlichen Blattspitzen. Im Sommer schweben dann zarte, leicht geneigte Blütenrispen schleierartig über und zwischen den scharf umrissenen Konturen der Blatthorste. Relativ früh stellt sich die spektakulär burgunderrote Herbstfärbung ein.

Das ursprüngliche Habitat von Panicum virgatum liegt in Nordamerika. Ein vollsonniger Standort ist wichtig. An den Boden werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Wo Nährstoffe eher sparsam vorhanden sind, bleiben die Horste etwas kleiner. Der jährliche bodennahe Rückschnitt erfolgt besser im zeitigen Frühjahr: Das abgestorbene Laub schützt das Herz der Pflanze vor Frost und Nässe.

Gestalterisch ist Panicum virgatum 'Squaw Select' vielseitig einsetzbar. Die Rutenhirse passt nicht nur in typische Präriepflanzungen, sondern auch in klassische Staudenrabatten. Ihre Halme und Blätter werden durch Pflanzpartner wie Purpur-Sonnenhut (Echinacea), Sonnenhut (Rudbeckia), Schafgarbe (Achillea), Sonnenbraut (Helenium), Herbst-Astern oder spätem Phlox gekonnt in Szene gesetzt, gleichzeitig vermittelt das Gras optisch zwischen den hochwüchsigen späten Blütenstauden.