Insektenfreundliche Gräser?
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Wer seinen Garten gerne unter den Aspekten naturnah und insektenfreundlich gestalten möchte, der sollte nicht auf Gräser verzichten. Denn Gräser sind, ganz gleich ob wild in der Natur vorkommend oder im Garten kultiviert, im Ökosystem und tatsächlich auch für Insekten wichtig, obwohl sie ihnen weder Pollen noch Nektar bieten können. Zum Beispiel fressen viele Schmetterlingsraupen und Heuschrecken grade bedrohter Arten gern Gräser. Viele Naturgärtner*innen denken und wissen bereits, dass Brennnesseln eine Leibspeise für viele Schmetterlingsraupen sind - aber das trifft nicht auf alle Falter-Arten zu. Wo Gräser fehlen, sieht man kein Schachbrett, keinen Braunen Waldvogel, Rostköpfigen Dickkopf oder Rotbraunes Ochsenauge fliegen - und auch das Große Heupferd wird in so einem Garten nicht herumhüpfen. Einige Schmetterlinge, wie der hübsche Argus-Bläuling, verbringen ihre Nachtruhe bevorzugt im Schutz von Gräserhorsten. Sie brauchen solche dichten, versteckten Rückzugsorte dringend und es ist so ökologisch sinnvoll wie einfach, ihnen diese Unterstützung zu gewähren.
Manche Grashüpfer-Arten fressen sogar ausschließlich Gräser, ohne sie können sie nicht überleben. Und gerade viele dieser "Grasliebhaber" sind vom Aussterben bedroht. Wir helfen ihnen also mit dem Pflanzen von Gräsern. Begehrt sind bei ihnen unter anderem die schönen Pfeifengräser (Molinia), Schwingel (Festuca) oder auch Kopfgräser (Sesleria) - alles attraktive Arten, die den Garten auch gestalterisch bereichern. Wer bei Heuschrecken vor allem an die Plagen in Ostafrika denkt, den können wir beruhigen. Die heimischen Heuschrecken werden Ihnen nicht den ganzen Garten oder das Gemüsebeet leer fressen - ganz im Gegenteil sind sie wichtige Nützlinge, denn viele sind Insektenjäger und -fresser. Vor allem das Große Heupferd hat es auf Blattläuse (Lieblingsnahrung), Käferlarven und Fliegen abgesehen. Doch in der Natur gilt: gefressen oder gefressen werden. Für Vögel, Igel, Spinnen und Spitzmäuse sind Heuschrecken widerrum eine Delikatesse und wichtige Nahrungsquelle.