März-Preisrätsel (2022)

März ist es und Sie sind herzlich willkommen auf der Jungviehweide. Genauso wie gewisse Hummeln und alle anderen emsigen Insekten, die hier erste Nahrung finden ...

Gärtnermeister Sebastian unterweist die Lehrlinge im Vermehrungsgewächshaus. Im März nimmt alles an Fahrt auf, das Team ist wieder vollständig, der Versand läuft wieder an, die Pflanzen treiben. Sabrina, Xenia und die neuen Lehrlinge im ersten Lehrjahr, Jonas und Leon sind dabei:

„Wir vermehren diese Staude sowohl über Aussaat als auch – so wie heute – vegetativ über Rhizomschnittlinge. Die Pflanze macht kriechende Ausläufer, die Rhizome, daraus gewinnen wir die Schnittlinge und stecken sie in Quickpots. Wenn ihr sie zerschneidet, reichen sie deutlich nach Pfeffer, genauso wie die Blätter. Doch Achtung, die Pflanze ist giftig."

„Es gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen..."

„Danke, Xenia..."

„Und Vorsicht, bei Giftpflanzen bekommen wir bestimmt gleich jede Menge Geschichten ... Meister Sebastian ist dann nicht zu bremsen!"

„So ist es, aber erst ein paar Fragen an Euch beiden in dritten Lehrjahr..."

„... Und jetzt zu den Geschichten: die Pflanze ist giftig, ja, man sollte also gut überlegen wo man sie pflanzt, aber sie hat keine verlockenden Beeren oder essbar wirkende Pflanzenteile. Die Blätter sind schön-glänzend-dekorativ und überdies nah am Boden. Auch die Blüten, man muss sie überhaupt erst einmal entdecken: unmittelbar in Bodennähe, braunrötlich und behaart, naja, also nicht gerade appetitanregend. Lecker sind die Samen, allerdings nur für Ameisen, merkt euch mal den Begriff Elaiosom."

„Hatten wir schon. Ich dachte ehrlichgesagt an spannendere Geschichten, Sebastian."

„Sie ist eine alte Heilpflanze, jedoch recht umstritten und von ihrer Nutzung wird heute abgeraten. Das Rhizom enthält kampferartige, ätherische Substanzen – mit Pfeffergeruch – die schleimhaut-reizend wirken, brech- und niesreizanregend sind. Also Achtung. Aber bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden die getrockneten Rhizome als Brechmittel verwandt. Und ich finde interessant, dass sie in Spuren in pulverisierter Form bestimmten Schnupftabaken zugesetzt wurde. Ich hab das probiert..."

„Schnupftabak? Kenne ich nicht."

„Nun, Schnupftabak ist heute nicht gerade in, aber eigentlich besser als Rauchen, der Tabak wird nämlich nicht verbrannt, nur pulverisiert. Deswegen war er beispielweise auch Bergleuten untertage erlaubt, die nutzten ihn häufig. Und er wurde teils aromatisiert oder mit weiteren Kräutern versetzt und in Pulverform in übrigens hübschen Fläschchen oder Dosen verkauft..."

Über die heimische Staude kann man einiges Nachlesen: ...die Inhaltsstoffe können zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, was übrigens die Heilige Hildegard schon wusste: sie warnt vor der Wirkung der Pflanze, um die als germanische Zauberpflanze magische Bräuche existierten.

Unsere Rätselpflanze ist kalkliebend und aufmerksame Spaziergänger entdecken sie in krautreichen Laub- und Nadelmischwäldern, wo das glänzende Laub besonders in dieser Jahreszeit auffällt. Die runden bis nierenförmigen Blätter bilden an geeigneten Standorten gerne größere „Nester" von mehreren Quadratmetern und sind auch im Garten wertvolle Bodendecker für Schattenareale unter Gehölzen, die zunehmend von Gartenfreunden entdeckt werden. Wie heißt die niedrige Wildstaude?


Preisrätsel-Frage

Wie heißt die niedrige Wildstaude?

Zu gewinnen

3 x ein Einkaufsgutschein in Höhe von 30 €

Antwort

Preisrätsel-Gewinner

Renate Thomas
Sonja Kröger
Angie Baumann