Dezember-/Januar-Preisrätsel

Da kommt der Dezember angeschlichen, Dezember 2020. Die Wildgänse fliegen jetzt erst und die Eichen halten noch ihre Blätter, eine Frühlingsanemone treibt zwei Knospen, das Regenfass friert zu.
Nun denn, herzlich willkommen zum Dezember-/Januar-Rätsel.


Bürotag, auch mal schön. Gärtnermeister Sebastian wird verlangt, ein Kunde braucht einen fachlichen Rat, und natürlich ist die Pflanze wieder sehr interessant, essbar, gesund. Tina im Büro gibt weiter...

„Sebastian, ein Kunde hat einen Schrebergarten übernommen und eine ihm unbekannte Pflanze hat Knöllchen wie Engerlinge sagt er. Er kann aber kein Foto schicken. Hilfst Du bitte mal weiter?"

„Hallo. Ach, Herr Riesenhuber."

„Sie haben einen intakten Garten übernommen? Ja prima. Beschreiben Sie doch bitte die Pflanze noch etwas genauer und auch die kleinen Knöllchen."

„Ein wenig wie kleine Michelin-Männchen? Nur an den Enden spitzer?"

„Ja, diese Pflanze zieht sich ab Oktober ins Erdreich zurück, sollte aber kantige Stängel haben und gekerbte, gegenständige Blätter, erkennen Sie das noch? Je nach Boden 30 bis 100 cm hoch? Und ziemlich kräftige, bleiche Wurzeln, an deren Enden diese Knöllchen wachsen?"

„Da sind Sie ja ein Glückspilz. Diese Speicherknöllchen sind eine Delikatesse."

„Naja, bei uns sind sie nicht so bekannt, eher in Frankreich und Belgien, deswegen sind den meisten Gartenfreunden hier Rezepte eher unbekannt. Sie schmecken knackig-nussig, ein wenig süßlich, roh oder kurz gekocht. Sie können ja mal im Internet nachschauen, Sie können doch glaube ich auch französisch?"

„Sie können den ganzen Winter über geerntet werden, denn die Knollen bleiben in der Erde. Vielleicht decken Sie den Boden mit einer Laubschicht ab, damit es nicht reinfriert. Dann haben Sie immer frisches Erntegut, ähnlich wie bei Topinambur."

„Ach ja, was gibt´s denn bei Ihnen noch, dort war ja scheinbar ein Genießer am Werke?"

„Interessant! Sind Ihre Knöllchenpflanzen eigentlich in einem Beet eingepflanzt oder einem Bottich?"

„Naja, die Pflanze vermehrt sich – auch ähnlich wie Topinambur – stark, man könnte auch sagen, sie sei invasiv. Deswegen setzen umsichtige Gärtner, die nicht unendlich Platz haben, sie in begrenzte Beete oder Kübel."

„Ja, sie sind wirklich gesund und stärken die Immunabwehr, sagt man. Probieren Sie es aus! Ich erinnere mich an ein Essen vor vielen Jahren in Belgien, es muss um diese Jahreszeit gewesen sein, dort gab es diese Knöllchen als Gemüse, mit Kastanien und dazu gebratene Entenbrust. Herrlich."

Es ist wirklich interessant: die Pflanze wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus Nordchina nach Frankreich gebracht und für den Anbau entdeckt. Der Name des kleinen Ortes, nicht weit von Paris, ist heute noch Teil der französischen Gemüsebezeichnung. Und die Rezepte in Frankreich scheinen beim Recherchieren etwas ausgereifter als die deutschen, obwohl das Gemüse auch bei uns eine Zeitlang als Edelgemüse geschätzt war.
In Frankreich benutzt man häufig Zitronenwasser zum Kochen und nach dem Putzen (Schälen ist nicht nötig, sie haben eine ganz dünne Haut) werden die Knöllchen bei manchen Köchen zunächst noch in einem Leintuch in grobem Salz gewälzt...

Wie heißt die gesuchte, ausdauernde Gemüsepflanze, ein Lippenblütler?


Preisrätsel-Frage

Wie heißt die gesuchte, ausdauernde Gemüsepflanze, ein Lippenblütler?

Zu gewinnen

Einen von 4 Jubiläumsgutscheinen zu je 40 €

Antwort