Hemerocallis fulva – Braunrote Taglilie, Bahnwärter-Taglilie
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 50824
Bio – Kontrollstelle DE-ÖKO-006
11 cm Topf (1 l)
Diese robusteste und wuchsfreudigste Taglilie überhaupt breitet sich mittels Ausläufer allmählich aber stetig aus und gedeiht auch an halbschattigen Plätzen und im Wurzeldruck von Gehölzen noch gut. Sie ist in alten Gärten oftmals noch verwildert zu finden und selbst im Bereich alter Gleisanlagen hat sie sich Refugien erobert. Daran erinnert auch der alte Name Bahnwärter-Taglilie. Gut zur Hangbefestigung und zur pflegeextensiven Flächenbegrünung!
Früher mussten die Bahnwärter die Schranken noch von Hand bedienen. Da viele in ihrer Freizeit gerne gärtnerten und diese Taglilie preiswert, einfach zu vermehren und dennoch schön anzusehen war, kann man sie teilweise heute noch - mittlerweile verwildert - an Bahndämmen antreffen. Dadurch erhielt sie auch ihren Namen Bahnwärter-Taglilie.
"Die braunrote Taglilie ist eine jener guten alten Pflanzen, die man früher in allen Gärten fand, die aber jetzt, sehr mit Unrecht, in Vergessenheit geraten sind." (Vilmorin 1879)
Hemerocallis
Karl Foerster bezeichnete Hemerocallis auch als die Blumen des intelligenten Faulen, da sie nur wenig Pflege brauchen, außer einer ordentlichen Düngergabe absolut genügsam sind und sich mit ihrem üppigen Laub unliebsame Konkurrenz locker vom Leibe halten können. Auch die Ansprüche an den Standort sind entsprechend bescheiden, bevorzugen jedoch eher nährstoffreiche und nicht zu trockene Plätze im lichten Schatten bis in voller Sonne. Gute Pflanzpartner sind demnach z.B. Iris sibirica, Paeonia lactiflora, Phlox paniculata, Miscanthus sinensis.
Hemerocallis sind prachtvoll blühende, langlebige Liliengewächse mit essbaren Blüten, die in China seit Jahrtausenden in Kultur sind. Die Einzelblüte einer Taglilie blüht, wie der Name schon sagt nur einen Tag, doch jeden Tag erblühen neue Knospen, sodass sich eine lange Blütezeit ergibt. Inzwischen gibt es viele neue Sorten mit spektakulären Farben und Blütenformen - ein phantastischer Schmuck für Hochsommer-Rabatten. Sie entfalten ihre Schönheit als Solitärstaude ebenso, wie wenn sie in größeren Gruppen gepflanzt werden. Die Wildarten wirken in wiesenartigen Anlagen am schönsten. Alle Taglilien bevorzugen einen sonnigen, nicht zu trockenen Standort.
Die intensive Leuchtkraft dunkler Taglilien-Blüten bleibt zuverlässiger erhalten, wenn sie nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt sind. Pflanzt man Sorten, die sich in ihrer Blütezeit ablösen, kann man - je nach Witterungsverlauf - von Mitte Mai bis weit in den September hinein Taglilienblüten bewundern.
Hemerocallis von A bis Z
Es gibt inzwischen viele tausend Hemerocallis-Sorten. In den USA gehören Taglilien seit Jahrzehnten zu den absoluten Lieblingsstauden. Besonders die pragmatischen Amerikaner bringen ständig neue Sorten auf den Markt - die zahlreichen englischen Namen sind Beweis für die Dominanz der USA-Sorten. Allerdings sind viele der nordamerikanischen Züchtungen im kühlen mitteleuropäischen Klima recht blühfaul. Doch auch einige deutsche Hobby- und Profizüchter halten gut mit und steuern ganz hervorragende, an unser Klima perfekt angepasste Sorten bei. Wir bieten Ihnen hier nur bewährte und sicher blühende Sorten an.
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
braunorangerot
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juni–Juli
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
80 cm–120 cm
- sonnig
- absonnig
- halbschattig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
Fr/GR1-2
- Freifläche mit Wildstaudencharakter trockener Boden
- Freifläche mit Wildstaudencharakter frischer Boden
- Gehölz-Rand frischer Boden
- Gehölz-Rand trockener Boden
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z4 (-34,5 °C bis -28,9 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
70 cm, 2,4 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
II
ja
Schneckenfraß
keine Gefahr
relativ geringe Gefahr
geringe Gefahr
keine Gefahr
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Hemerocallidaceae
Meine Taglilien haben in diesem Jahr einige dicke runde Knospen, die nicht zur Blüte kommen.Woran liegt das. Nicht nur diese Sorte
auch andere. MfG ingrid Schünemann
Diese dicken runzeligen Knospen an Hemerocallis werden durch die Gallmücke verursacht. Die Mücke legt ihre Eier ab Mai in die junge Knospe und deren Larve schädigt diese dann.
Die einzige Methode, um diese einzudämmen ist, alle befallenen Knospen abzusammeln, in einer Tüte zu sammeln und diese dann über den Restmüll zu entsorgen.
Man kann ebenfalls auf später blühende Sorten zurückgreifen, da diese relativ wenig befallen werden.
Wie verhält sich die Vorgabe von 70cm Abstand zur Aussage, dass man diese Pflanze "in kleinen Trupps" anpflanzen soll?? Wie soll man sich eine tatsächliche Anpflanzung vorstellen? Was passiert mit dem Zwischenraum, bis er gefüllt ist? Mulchen oder etwa kahle Erde "verteidigen"?? Oder verdrängen die Taglilien auf Dauer selber das Spontangrün?
Hemerocallis fulva bildet mit der Zeit durch Ausläufer einen dichten Bestand. Die 70 cm Pflanzabstand sollten deshalb (auch zwischen benachbarten Pflanzen der gleichen Art) unbedingt eingehalten werden. Die frische Pflanzung benötigt zunächst noch Pflege. In den Zwischenräumen muss am Anfang gekrautet werden. Um Unkrautbewuchs im Zaum zu halten, bietet sich eine Mulchschicht mit geeigneten Materialien an. Bitte keinen Rindenmulch verwenden. Mit der Zeit wird das Unkraut weitgehend verdrängt.