Saatgut für die Vorkultur
Grundsätzlich kann jedes Gemüse aus Samen vorgezogen werden. Meist ist zu Hause die Menge an hellen und warmen Plätzen recht begrenzt. Deshalb ist es überaus sinnvoll, eine Auswahl zu treffen. Durch die Vorkultur verschafft man den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung, der vor allem bei Pflanzen mit längerer Entwicklungs- bzw. Reifezeit entscheidend sein kann.
Auch viele Kohlarten profitieren von einer Vorkultur im Frühbeet oder unter Folie. Wenn Sie Kohlrabi, Blumenkohl oder Weißkohl im Frühjahr geschützt aussäen, sind die Setzlinge ab Mitte April kräftig genug zum Auspflanzen.
Frostempfindliches Gemüse, wie Tomate, Paprika oder Aubergine darf erst nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai ins Beet gesetzt werden. Trotzdem kann man schon ab Februar/März Vorarbeit leisten und die ersten Pflänzchen auf der Fensterbank vorziehen. Dies ist vor allem bei Gemüsearten, die sehr wärmebedürftig sind, sinnvoll. Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini, Stangen- Bohnen, Kürbissen u.a. bekommt eine warme Vorkultur ausgesprochen gut. Zudem sind Sämlinge vieler Gemüse-Pflänzchen bei Schnecken und anderen "Gartenfreunden" heiß begehrt. Schon größere Pflanzen können sich da besser behaupten und sind auch bei Fraßfeinden nicht mehr so beliebt.
Für die Aussaat sollten Sie spezielle Aussaaterde (diese enthält kaum Dünger, wodurch das Wurzelwachstum der Pflanzen angeregt wird) und Anzuchtschalen (z.B. gehen auch Quark- oder Joghurtbecher mit Löchern im Boden oder Eierkartons) bereitstellen. Zum Keimen benötigen die Samen ein gleichmäßig feucht-warmes Klima. Deshalb deckt man frisch Ausgesätes am besten mit einer durchsichtigen Plastiktüte oder einer Glasscheibe ab. Sobald die Keimlinge etwas größer sind geht's ans Pikieren (Vereinzeln) der Pflanzen. Hierbei werden die kleinen Pflänzchen einzeln in Gefäße gesetzt (wichtig ist, dass diese über einen Wasserabzug im Boden verfügen), in welchen sie bis zum Umpflanzen in den Garten weiterwachsen können.