Marrubium vulgare – Andorn, Mäuseohr
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 74028
Bio – Kontrollstelle DE-ÖKO-006
9 cm Topf (0.5 l)
Durch die silbrig-filzige Behaarung wirkt der Andorn wie mit Spinnenweben bedeckt, weshalb er auch unter dem Namen Mäuseohr bekannt ist. Die ganze Pflanze findet Verwendung als Heilkraut und wurde früher häufig in Kräuter- und Bauerngärten kultiviert. Aber auch heute ist sie noch in der offiziellen Medizin verankert.
Marrubium vulgare bevorzugt durchlässige, humusarme und eher kalkige Lehmböden. Er eignet sich für trockene, heiße Standorte in der vollen Sonne, gedeiht aber auch im lichten Schatten. Er gilt als Basen- und Stickstoffanzeiger. Aufgrund seiner großen Anziehungskraft auf Wildbienen wird er als Bienenweide bezeichnet. Die Bestäubung findet hauptsächlich durch kleinere Bienenarten statt.
Marrubium vulgare sollte blühend, etwa im Juni, geerntet werden bei möglichst warmem, trockenem Wetter und bedecktem Himmel. Es werden nur die oberen Blütentriebe abgeschnitten. Die unteren Stängel werden normalerweise nicht verwendet, weil die Stängel zu hart sind und ihre Blätter einen zu hohen Bitterstoffgehalt aufweisen. Nach der Ernte werden die Triebe locker gebündelt und kopfüber an einen luftigen, schattigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Danach streift man die Blätter und Blüten vorsichtig ab, zerkleinert sie und bewahrt sie trocken und sonnengeschützt auf.
Der Aufguss der Sprossteile als Tee lindert Bronchitis, Husten, asthmatischen Beschwerden und soll auch der Appetitanregung dienen und gegen Völlegefühl und Blähungen helfen. Da der Tee recht bitter schmeckt, sollte er nach Möglichkeit mit anderen Heilkräutern gemischt werden. Noch heute wird Andorn einigen Hustenmitteln als Schleimlöser beigegeben. Allgemein wird die Einnahme des Tees nicht für Schwangere empfohlen. Auch ein Dauergebrauch sollte vermieden werden.
Ursprünglich kommt der Andorn aus dem Mittelmeerraum. Im Mittelalter verbreitete er sich jedoch in ganz Europa durch den gezielten Anbau und später durch Verwilderung. Dadurch ist er auch in Deutschland in allen Bundesländern seit längerem verstreut anzutreffen. Allerdings zählt er zu den "stark gefährdeten Arten" und steht mittlerweile auf der Roten Liste. Mit seinem Anbau bereichert man deshalb nicht nur seinen eigenen Garten, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Art.
Der botanische Gattungsname (Marrubium) kommt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie "bitter" (mar) und "viel" (rob). Das ist auf den kräftig bitteren Geschmack des Andorns zurückzuführen.
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
weiß
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juni–August
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
40 cm–60 cm
- sonnig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
Fr/FS/St1
- Freifläche mit Wildstaudencharakter trockener Boden
- Steinanlage trockener Boden
- Fels-Steppe trockener Boden
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z3 (-40,1 °C bis -34,5 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
40 cm, 7,2 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
II
ja
ja
ja
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Lamiaceae
Wussten Sie schon, dass ...?
... der Andorn nicht nur eine immer noch bewährte Heilpflanze ist, sondern sich auch außerhalb des Kräutergartens gut verwenden lässt für trockene und magere Beete in der Sonne? Mit seinem Anbau leistet man außerdem einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser mittlerweile gefährdeten, heimischen Art. Zudem ist er eine gute Bienenweide für kleinere Wildbienenarten.