Viola cornuta – Horn-Veilchen

Das ursprüngliche wilde Horn-Veilchen stammt aus den Pyrenäen und Nord-Spanien und wächst dort zwischen Felsen und im Grasland. Die reine Art ist wohl kaum in Kultur, dafür jedoch viele Horn-Veilchen-Sorten, die mehr oder weniger viel Viola-cornuta-Blut in sich tragen.

Standort und Pflege

Alle Horn-Veilchen lieben einen lockeren, humosen, durchlässigen Boden bei sonnigem, aber nicht zu heißem, bis halbschattigem Standort. Verwendet werden können sie im Steingarten, als Beeteinfassung, ins Beet eingestreut und am Gehölzrand in nicht zu stark durchwurzeltem Boden. Die Blütezeit erstreckt sich nahezu über das ganze Jahr, mit einer Hauptblüte von April bis Juni und nochmals im Herbst. Alle Horn-Veilchen duften mehr oder weniger stark.

Nach der ersten Blüte ist ein Rückschnitt um die Hälfte sehr empfehlenswert. Die Pflanzen treiben schnell wieder buschig durch und bleiben dadurch langlebiger. Die schönsten Horn-Veilchen-Pflanzungen sind in Irland und Schottland zu sehen, was darauf schließen lässt, dass Viola cornuta einen kühlen, relativ feuchten und eher leicht sauren Standort bevorzugt.

Die Wüchsigkeit und die Langlebigkeit der Horn-Veilchen hängen vom Standort ab. Die Beurteilung der Wuchseigenschaften unserer Sorten bezieht sich auf das Illertissener Klima und unsere eher kalkhaltigen Bodenverhältnisse. Manche Sorten können sich woanders völlig anders verhalten. Leider gehören auch die Horn-Veilchen zu den bevorzugten Leckerbissen der Schnecken, wobei die wertvolleren stecklingsvermehrten Sorten wohl leider ganz besonders schmackhaft sind.

Wie bei vielen anderen Stauden gibt es auch bei den Horn-Veilchen samen- und stecklingsvermehrte Sorten. Die samenvermehrten Horn-Veilchen blühen meist reicher als die stecklingsvermehrten, überdauern dafür aber meist nicht allzu lange. Sehr von Vorteil ist die Neigung der Horn-Veilchen zur Selbstaussaat: Sie tauchen nach dem Verblühen bzw. dem Ableben der Mutterpflanzen (besonders wenn diese nicht zurückgeschnitten wurden) an den unterschiedlichsten Standorten auf und beleben den Garten auf eigene Faust. Die Sämlinge variieren teilweise stark, was zu hübschen Farbenspielen führen kann. Horn-Veilchen eignen sich also vorzüglich zum Verwildern, man muss sie nur lassen... Manche Sämlingssorten neigen dazu, ihre Triebe bei warmem Wetter im Frühling stark zu verlängern, was zum Umfallen der Pflanzen führt: Begünstigt wird dieses Verhalten an sehr nährstoffreichen Standorten.

Die wertvollen stecklingsvermehrten Sorten von Viola cornuta sind einheitlich im Wuchs, gleichmäßig in der Blütenfarbe und zumeist ausdauernder als die samenvermehrten Horn-Veilchen. Bei diesen kleinen Kostbarkeiten ist ein Rückschnitt nach der Blüte um die Hälfte und gelegentliches Teilen unerlässlich. Die Pflanzen danken es Ihnen mit vitalem Neuaustrieb und Langlebigkeit.