Phlox paniculata – Hoher Sommer-Phlox

Vielfalt von Phlox paniculata

Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum.

Karl Foerster


Noch heute wird der Begriff Phlox vor allem mit dem Hohen Sommer-Phlox, der Flammenblume mit der berauschenden Farbenvielfalt und dem würzigen Duft, gleichgesetzt. Ohne Zweifel gehört Phlox paniculata zu den ausdrucksstärksten Stauden im Garten. Die einzelnen Blüten wirken fragil, doch in ihrer berauschenden Blütenfülle können Phloxe zu prächtigen Blickpunkten werden. Karl Foerster bezeichnete Phlox als den »Duft- und Farbenherrscher des Hoch- und Spätsommergartens«.

Der Hohe Sommer-Phlox hat viele Liebhaber, und so ist es kein Wunder, dass die Staude in vielen Variationen gezüchtet wurde. Dabei überrascht vor allem das reiche Farbspektrum, das die Züchtungen hervorgebracht haben. Die Farbvariationen, die sich zudem im wechselnden Licht seltsam wandeln, reichen von Reinweiß über subtile Pastelltöne bis zu brennendem Rot und tiefem Violett. Selbst Blau in zahlreichen Nuancen ist vertreten. Lediglich rein gelbe Phloxe gibt es bislang noch nicht.

Man mag es kaum glauben, dass diese uns so vertraut scheinende Staude erst im 18. Jahrhundert ihren Weg aus ihrer amerikanischen Heimat nach Europa fand. Die damals vorhandenen Wildtypen hatten jedoch in Bezug auf Farben und Blütengröße nur wenig Spektakuläres zu bieten. Erst die Züchter haben das Feuer in den Phloxen entfacht, vielfältige Farbtöne hervorgebracht, die Blüten geäugt, die Blühdauer verlängert und den Blühzeitraum erweitert. Auch durch Verbesserung von Blütengröße und Aufbau der Blütenstände wurde der Hohe Sommer-Phlox zur beliebten Gartenpflanze der Bauerngärten.

Während über einen längeren Zeitraum vorwiegend Phloxe mit immer größeren Einzelblüten gezüchtet wurden, hat sich das Interesse in letzter Zeit zunehmend auch charmanten miniaturblütigen Züchtungen zugewandt. Diese sind durch die kleinen Blütenbälle sehr stand- und regenfest und stellen etwas ganz Neues dar. Bei uns bestechen sie durch ihre Vitalität und saubere Gesamterscheinung – auch in der Abblühphase. Neuerdings gibt es einen weiteren Züchtungstrend zu kleinwüchsigen Pflanzen mit großen Blüten. Niedriger, sehr kompakter buschiger Wuchs, eine exzellente Standfestigkeit und eine sehr lange Blütezeit zeichnen diese neuen Sorten aus.

Herkunft

Das Hauptverbreitungsgebiet der Wildart von Phlox paniculata befindet sich in niederschlagsreichen Gegenden des östlichen Nordamerikas, in den bewaldeten Regionen Neuenglands westlich der Appalachen im Bereich des Ohio-Flusses. Dort kommt Phlox paniculata vorwiegend in dünn bewaldeten alluvialen Niederungen auf mineralstoffreichen Böden vor, oft entlang der Flüsse. Im riesigen Verbreitungsgebiet gibt es sehr verschiedene Standorttypen, die sich zum Beispiel in der Form der Blätter (gewellt, behaart, von herzförmig bis weidenblättrig), der Stängel (rotstielig, marmoriert, hell- oder dunkelgrün, schwach-, aber auch sehr starktriebig) sowie in der Wuchshöhe (von etwa 80 cm bis 2 m) und der Blütenfarbe unterscheiden.

Standortbedingungen

Hoher Sommer-Phlox bevorzugt eher niederschlagsreiche, kühle Regionen mit lehmigen, nährstoffreichen Böden und absonnige bis lichtschattige Standorte. Viele Sorten sind jedoch anpassungsfähig und kommen mit jedem gut mit Nährstoffen versorgten Gartenboden zurecht, der etwas Feuchtigkeit speichern kann. An stark beschatteten Standorten gedeiht Sommer-Phlox schlechter und blüht nur spärlich. Phlox liebt lockeren, durchlässigen Boden und Frühjahrsfeuchtigkeit. Staunässe oder schwere verschlämmte saure Böden verträgt er nicht. Für eine schützende und nährende Mulchdecke ist der flach wurzelnde Hohe Sommer-Phlox dankbar.

In den Mittelgebirgen, in Oberschwaben, in Bayerisch Schwaben, im Voralpenland und in den nördlichen Regionen der Alpen findet Phlox die idealen Voraussetzungen in Bezug auf Standort und Klima. Hier kann man oft prachtvolle, gesunde Bestände entdecken. So werden im Sommer auch heute noch viele Dörfer im schwäbisch-bayerischen Raum von einem Meer blühender Phloxe geprägt.

Es gibt jedoch auch eine Anzahl von Züchtungen, die sandige, trockenere und wärmere Standorte tolerieren oder an solchen sogar besser gedeihen. Vertreter für diese zweite Gruppe repräsentieren zum Beispiel die von Karl Foerster in Potsdam Bornim auf Sandboden ausgelesenen Sorten. Im warmen Weinbauklima und in mediterranen Regionen sind viele Phlox paniculata-Sorten problematisch. In unserem e-Shop haben wir Phlox-Sorten zusammengestellt, die ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standortbedingungen unter Beweis gestellt haben und deshalb nicht nur regional empfohlen werden können.

Phlox ist robust, standfest und langlebig. Er ist extrem winterhart und übersteht selbst sehr strenge Winter und Spätfröste völlig unbeschadet. Der Hohe Sommer-Phlox eignet sich wunderbar zum Schnitt und kann mit seinen duftenden Blütenbällen einen ganzen Raum mit Wohlgeruch erfüllen.

Reaktionen auf Klima und Standort

Phlox reagiert bereits auf kleinste Veränderungen von Klima und Standort. Blühbeginn, Blütezeit, Blütengröße, Farbenausprägung der Blüten und auch die Wuchshöhe variieren schon unter leicht veränderten Bedingungen erheblich. Die ausgeprägt sensible Reaktion auf Klima und Boden bedingt auch, dass sich die Pflanzen jedes Jahr abhängig vom Wetter in einer anderen Verfassung zeigen. Neben den guten Phloxjahren, in denen einfach alles stimmt und sich die Mehrzahl der Sorten in beeindruckender Vitalität und üppiger Blütenpracht präsentiert, gibt es Jahre, in denen Blattflecken, Mehltau oder Stängel-Älchen verstärkt auftreten.

Der Duft der Phloxe

Für viele ist der würzige Phloxduft neben dem Rosenduft der Sommerduft schlechthin. Dennoch wird Phlox als Duftpflanze noch immer unterschätzt. Wir machen uns auf die Suche nach den duftenden Phloxen.

Phloxe in Gemeinschaft

Ideale Blühpartner für den Hohen Sommer-Phlox sind andere aus Amerika stammende Stauden mit gleichen oder ähnlichen Standortansprüchen wie Echinacea, Rudbeckia oder Monarda. Auch Astern, Epilobium, Erigeron, Helenium oder – in genügendem Abstand gepflanzt – hohe Gräser wie Miscanthus sind eine vorzügliche Ergänzung. Doch Phlox passt vor allem auch ganz wunderbar zu seinesgleichen – und wenn wir das ganze Spektrum ausschöpfen, ist eine Phlox-Blüte von April bis zum Oktober möglich. Die Blütezeit des Stauden-Phloxes lässt sich sogar noch verlängern, wenn bei einem Drittel der Triebe die Hauptblüte Ende Juni entfernt wird. Die sich aus den Blattachseln zahlreich entwickelnden Nebenblütenstände bringen eine Fülle kleiner Dolden mit späterer Blütezeit hervor.