Tipps zur Pflanzung und Pflege
von Fetthennen

Fetthennen sind äußerst pflegeleicht und unkompliziert. Karl Foerster äußerte sich diesbezüglich folgendermaßen: »Ein geduldigeres und diensteifrigeres Kleinstaudengesindel ist schwer zu denken; dennoch ist das alles noch nicht zum klassischen Garteninventar geworden.« Will man sich das so viel gelobte »Kleinstaudengesindel« in den eigenen Garten holen (und man sollte eigentlich nicht drauf verzichten!), gilt es nur wenige Prämissen und Handgriffe zu berücksichtigen:

Standort

Magere, durchlässige Böden sind in aller Regel die »besseren« – notfalls sollte man mit Kies und Splitt nachhelfen. Zu viele Nährstoffe können weiche, mastige, dicht belaubte Triebe verursachen, die leicht umfallen und nur schwach blühen bzw. frühzeitig vergreisen. Ansonsten wünschen sich Fetthennen – bis auf wenige Ausnahmen – möglichst sonnige Pflanzplätze. Will man auf eine Mulchschicht im frisch angelegten Beet nicht verzichten, so sollte diese mineralisch ausfallen. Feiner Kies oder Splitt passen sowohl optisch als auch in punkto der erforderlichen »mageren« Standorteigenschaften am besten.

Rückschnitt und Verjüngung

Unschöne oder verkahlte Triebe niedriger Fetthennen können im Frühjahr (vor dem Neuaustrieb) eingekürzt werden. Die Pflanzen treiben dann wieder frisch durch und bilden dichte Teppiche. Ähnlich sollte bei den Hohen Fetthennen spätestens im Frühjahr ein Rückschnitt der alten, abgetrockneten Triebe erfolgen. Meist erfreut dabei schon der schöne, wohlproportionierte Neuaustrieb. Ältere Pflanzen kann man alle paar Jahre teilen, so lässt sich ihre Wuchskraft und die aufrechte Form erhalten. Meist gedeihen die Pflanzen – am rechten Standort gepflanzt – aber prächtig, selbst wenn man sie viele Jahre ungestört wachsen lässt.

Schädlinge und Krankheiten

In der Regel sind keine Probleme zu erwarten. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Sedum einen Fraßfeind haben, den Dickmaulrüssler, der seine Spuren in Form des typischen Buchtenfraßes hinterlässt. Er fühlt sich in erster Linie in zu »guten« Böden wohl und kann mit Nematoden wirkungsvoll bekämpft werden. Feuchte Winter und schlecht dränierte Böden können überdies Pilzkrankheiten begünstigen.

Vermehrung

Hohe Fetthennen lassen sich einfach und effektiv über Teilung oder Stecklinge vermehren. Kopfstecklinge schneidet man am besten im Frühjahr, wenn die Streckung der Triebe beginnt. Alternativ können auch später im Jahr noch Blattstecklinge (abreissen, nicht schneiden!) gewonnen werden. Zur Bewurzelung dient durchlässiges, nährstoffarmes Substrat. Benötigt man nur einzelne Pflänzchen, können ganze Triebe geschnitten und zur Bewurzelung in Wasser gestellt werden. Niedrige Sedum lassen sich ähnlich wie hohe Fetthennen unproblematisch über Stecklinge gewinnen. Für großflächige Verwendungen (z. B. Dachbegrünung) lassen sich auch über das bloße Ausstreuen von Sprossen, die dann gleich an Ort und Stelle einwurzeln, gute Ergebnisse erzielen. Alternativ können die Arten und einige Sorten auch über Aussaat herangezogen werden. Das Saatgut ist extrem fein und sollte deshalb keinesfalls abgedeckt werden.