Kleine, feine Zwerg-Schwertlilie – ganz groß

Bei den Zwerg-Schwertlilien gab es in den letzten Jahrzehnten viele attraktive Sorten, die in punkto Gesundheit nicht halten konnten, was die Schönheit versprach. Viele sind deshalb wieder in der Versenkung verschwunden. Eine der rühmlichen, Optik und Robustheit in höchstem Maß kombinierenden Ausnahmen ist die Sorte 'Oberschwaben'. Wir möchten Sie Ihnen in diesem Monat als Staude des Monats vorstellen. Im April beginnt ihre Blütezeit.

In zartestem Veilchenblau, frisch wie der Himmel eines noch jungen Frühlingsmorgens, kommt diese etwa 30 Zentimeter hohe Vertreterin von Iris barbata-nana daher. Exquisit ist die etwas dunklere Aderung auf dem Hängeblatt. Die schwertförmigen, mittelgrünen Blätter bleiben deutlich niedriger als der Blütenstängel. Die Sorte 'Oberschwaben' zeichnet sich sowohl durch Wüchsigkeit wie durch reiche Blüte aus. Selbst mit rauen Lagen und Schlechtwetterperioden kommt sie gut zurecht, denn schließlich stammt sie aus dem manchmal recht regnerischen Biberach. Dort ging der Gartenarchitekt und Staudenfreund Eckart Berlin seiner Züchterarbeit nach. Er experimentierte hier mit Zwergiris-Arten, die er auf Reisen im damals fast gänzlich abgeschotteten kommunistischen Südosteuropa gefunden hatte, und kreuzte sie mit neuen Sorten aus den USA.

Ein vollsonniger, gut durchlässiger, trockener und eher kalkreicher Standort kommt der niedrigen Bart-Iris 'Oberschwaben' entgegen. Den kann man ihr im Kies- oder Steppenheide-Beet bieten, ganz vorn im Staudenbeet ist sie ebenfalls gut aufgehoben, ebenso in Trögen auf dem Dachgarten oder auf der Terrasse. Pflanzen Sie das Rhizom nur flach in den Boden, die Düngung sollte eher kali- als stickstoffbeton sein. Ein zu starkes Beschatten der Wurzeln durch ausufernde Pflanzpartner sollte man ebenfalls vermeiden: Dann besteht Fäulnisgefahr. Wenn Mulch, dann bitte nur Kies oder Splitt! Geben Sie ihr Zeit, um sich zu etablieren: Sie breitet sich langsam über ihre Rhizome aus.

Weiße Pfingstnelken oder Bergminze geben reizende Pflanzpartner ab, ebenso Frühblüher wie Katzenpfötchen. Im Kübel können Sie es durchaus auch in Kombination mit Steinbrech versuchen.