Schön, anspruchslos und auch noch wintergrün!

Die erdgeschichtlich uralten Farne sind faszinierende Überlebenskünstler der Evolution. Sie überstanden unterschiedlichste Zeitalter ohne je ihren Bauplan ändern zu müssen. Und auch die jüngsten klimatischen Entwicklungen werden ihnen wenig anhaben können. Ein besonders anpassungsfähiger und robuster Vertreter seiner Zunft ist der schöne wintergrüne Tüpfelfarn (Polypodium vulgare). Den auf der Rückseite zu sehenden runden Sporenanlagen verdankt er seine deutsche Bezeichnung, während der Beiname Engelsüß auf die zuckerhaltigen, süßlich schmeckenden und auch medizinisch genutzten Rhizome verweist. Mit seinen wintergrünen filigranen Wedeln, dem bogigen, eher niedrigen Wuchs, nur moderater Ausbreitung und guter Trockenheitstoleranz macht er in vielen Pflanzungen ganzjährig eine gute Figur. Auch in schattigen Mauerfugen und auf Baumstümpfen siedelt er sich gern an. Ideal sind eher saure, humose und gut durchlässige Böden, aber er kommt auch mit weniger gut versorgten Standorten und tiefem Schatten noch zurecht.

Wer ihm hin und wieder ein paar Hornspäne oder etwas Kompost gönnt, wird lange Jahre Freude an seinem malerischen grünen »Gefieder« haben.