Angelica archangelica 'Solveig' (BLBP 27) – Echte Engelwurz
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 72027
11 cm Topf (1 l)
Die Küchen- und Heilpflanze mit den imposanten Blütendolden war im Mittelalter in jedem Klostergarten zu finden. Sie wirkt sehr schön als strukturbildender Solitär in Kräutergarten oder in wildhaften Pflanzungen. 'Solveig' ist eine Selektion der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, kurz BLBP, mit besonders hohem Wirkstoffgehalt.
Die Stängel und auch die Wurzeln geben, mit Zuckerlösung kandiert, eine magenfreundliche Leckerei von historischem Wert ab. Die jungen, saftigen Stiele werden geschält und als Stielmus zubereitet oder wie Staudensellerie verwendet. Auch roh stellen sie eine gesunde frisch-würzige Knabberei dar. Zarte junge Blätter oder Stängel können als Salat oder Gemüse zubereitet werden. Einige Stückchen des saftigen Stängels können selbstgemachten Konfitüren oder Chutneys eine ganz besondere Note verleihen.
Mehr zu dieser Pflanze in unserem Oktober-Rätsel 2007.
Angelica archangelica ist ein altbekanntes Heilmittel und ein wichtiger Bestandteil der langjährigen und erfahrenen Traditionellen Chinesichen Medizin (TCM). Ihre Blüten und Blätter sind für magenerwärmende und hustenlindernde Heiltees verwendbar. Aus den kräftigen Wurzeln wird ein wertvolles ätherisches Öl gewonnen. Gemeinsam mit den Samen stellen sie auch einen Grundstoff für den traditionsreichen Kräuterlikör 'Chartreuse', der als magenstärkendes Mittel gilt. In früheren Zeiten wurden die Wurzeln auch als Amulett getragen, um Unheil und Krankheit abzuwenden.
Die Pflanze bevorzugt frische bis feuchte, lehmige, nährstoffreiche Böden. Angelica ist kurzlebig, sorgt aber selbst für Nachwuchs. Nach der Blüte - meist im zweiten Jahr - stirbt die Mutterpflanze ab. In ihrer Nähe finden sich jedoch meist reichlich Sämlinge, die den Fortbestand sichern. Die Sämlinge sollten, dem erheblichen Platzbedarf der Engelwurz entsprechend, vereinzelt werden. Sehr dekorative Solitärstaude.
Vorsicht: Angelica archangelica ruft bei Hautkontakt oftmals phototoxische Reaktionen hervor!
Kräuter der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)Die Traditionelle Chinesische Medizin speist sich aus Jahrtausende altem Erfahrungswissen. Sie hat im Lauf der Geschichte verschiedene Deutungsmuster für Krankheiten entwickelt und ist kein einheitliches, nur einem einzigen Prinzip folgendes System der Heilkunde.
Über 80 Prozent der Arzneien nach (modernisierter) TCM sind Aufbereitungen oder Mischungen von Heilkräutern. Wir haben, um einem steigenden Interesse nachzukommen, einige wichtige Heilkräuter der TCM in unser Sortiment aufgenommen. Dabei sind auch einige bei uns heimische Kräuter, entweder weil sie weltweit verbreitet sind oder weil sie inzwischen auch gemäß den Grundsätzen von TCM gedeutet und eingesetzt werden. Bei unserem Angebot geht es sich weniger darum, TCM-Pflanzen zur Gewinnung von Heilmitteln anzubauen. Vielmehr möchten wir dazu beitragen, dass Gartenfreunde diese Pflanzen - von denen nicht wenige durchaus auch zierend sind - einfach nur kennenlernen. Auch für private und öffentliche Heilpflanzen- bzw. TCM-Gärten empfehlen wir unsere Biopflanzen.
Kräuterauslesen der BLBP
Die Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau (abgekürzt BLBP) hat für eine Reihe von Kräutern der TCM in jahrelanger Forschungsarbeit Sorten ausgelesen, die ein Höchstmaß an essenziellen Inhaltstoffen aufweisen und besonders stabil sind.
Wir haben eine Reihe dieser BLBP-Sorten in unsere Auswahl aufgenommen, damit Sie auch im TCM-Sortiment qualitätsvolle, robuste Pflanzen bekommen.
Selbstmedikation nach TCM setzt ein fundiertes Wissen über das entsprechende Verständnis einer Krankheit und über die zugeschriebenen Funktionsweisen, Aufbereitungen und Dosierungen von Heilkräutern voraus. Wir bieten die Pflanzen nicht zur Selbstmedikation an, eine Haftung ist daher ausgeschlossen. An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal darauf hinweisen, dass zu den TCM-Heilkräutern - wie zu den Heilkräutern der alten europäischen Kräuterheilkunde - auch sehr giftige Pflanzen gehören!
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
grünlich-weiß
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juni–August
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
150 cm–250 cm
- sonnig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
Fr2-3/WR4
- Freifläche mit Wildstaudencharakter frischer Boden
- Freifläche mit Wildstaudencharakter feuchter Boden
- Wasser-Rand nasser Boden (Sumpf)
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z4 (-34,5 °C bis -28,9 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
150 cm, 0,5 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
I
Giftklassen
Draußen in der Landschaft, aber auch im Garten und sogar in unseren Innenräumen begegnen wir immer wieder Pflanzen, die giftig sind. Wir haben uns bemüht, die Pflanzen unseres Sortiments daraufhin zu überprüfen und haben eine Einstufung in folgende Klassen vorgenommen:
- (+) = wenig giftig
- + = giftig
- ++ = stark giftig, kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen
- +++ = sehr stark giftig, schon geringe Mengen lebensgefährlich
Das Thema "Giftpflanzen" hat viele Facetten und kann an dieser Stelle keinesfalls umfassend behandelt werden. Auch können wir gewisse "Lücken" in unserer Kennzeichnung nicht ausschließen. Es sei darauf hingewiesen, dass es mehrere Giftinformationszentralen gibt, die in Notfällen Tag und Nacht Auskunft geben, u. a. die Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn, Tel: 0228-19240.
schwach giftig (+)
ja
ja
Züchter
Dank der unermüdlichen Züchtungsarbeit bekannter Staudenzüchter können wir heute auf ein nahezu unüberschaubar breites Sortiment an Stauden für alle Bereiche des Gartens zurückgreifen.
Sofern uns der Züchter der Sorte bekannt ist, so enthält diese Angabe den Namen des Züchters, das Züchtungsjahr und das Land, in dem diese Sorte entstand.
BLBP (Deutschland)
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Apiaceae
Wann ist die beste Pflanzzeit?
Angelica archangelica 'Solveig' bieten wir im Topf an - so kann die Echte Engelwurz die ganze Gartensaison, beginnend im Frühjahr bis Herbst, in den frostfreien Boden gepflanzt werden.