Insektenfreundliche Stauden für Kästen und Kübel

Gärtnern auf Balkonen und Dachterrassen wird immer beliebter. Neben Kräutern, Gemüse und einjährigen Sommerblumen eignen sich ausdauernde Blütenstauden ganz ausgezeichnet für stimmungsvolle Arrangements auf Terrasse und Balkon. Die Kultur ist einfach, der Pflegeaufwand gering und die Freude an Jahr für Jahr wiederkehrender Blütenpracht können wir zudem mit der bedrohten Insektenwelt teilen, die sich begeistert einfinden wird, wenn wir durch die richtige Wahl für ein reiches Nahrungsangebot sorgen. Unsere Empfehlungen halten sicher für jeden die passenden Pflanzen bereit. Eine Vielzahl von Wild- und Kulturbienen, Hummeln (die übrigens auch zu den Bienen gehören) und Schmetterlingen werden sich auf den Blüten tummeln.

Und so funktioniert’s:
Sehr wichtig ist es, den Stauden zu einem guten Start zu verhelfen. Die Wahl des richtigen Substrats ist deshalb von entscheidender Bedeutung. Zunächst wird der Boden des Pflanzgefäßes mit einer Drainageschicht aus Kies oder Splitt befüllt und mit einem Vlies abgedeckt. Darüber gibt man das Substrat. Idealerweise sollte es aus 1/3 Sand, 1/3 Landerde und 1/3 Kompost bestehen. Wer keine Möglichkeit hat, die Erde selbst zu mischen, kann natürlich auch zu einer guten Kübelpflanzenerde greifen. Wählen Sie die Töpfe nicht zu klein, der Wurzelballen sollte noch Platz zur Ausdehnung haben.
Wegen des begrenzten Erdvolumens raten wir zu einer behutsamen Düngung. Selbstgemischtem Substrat fügt man je 10 Liter ca. vier Handvoll eines organischen Mehrnährstoffdüngers wie z.B. Oscorna Animalin hinzu. Jährlich wird dann zu Beginn der Wachstumszeit im März und dann noch einmal im Juni nachgedüngt. Kübelpflanzenerde ist meist vorgedüngt, hier sollten die Anweisungen des Herstellers befolgt werden, um ein Überdüngen zu vermeiden.
Je nach Art und Wurzelwachstum können die Stauden meist einige Jahre im Topf bleiben. Umgetopft und mit frischer Erde versorgt werden sie, wenn das Erdvolumen aufgebraucht ist, eventuell teilt man sie dann oder gönnt ihnen einen größeren Topf.

Winterschutz:
Obwohl Stauden auch in Pflanzgefäßen gut winterhart sind, sollte man sie in der kalten Jahreszeit etwas geschützter aufstellen, denn im Kübel sind sie dem Frost stärker ausgesetzt als Pflanzen im Beet. Gut eignet sich eine nicht wetter- und sonnenexponierte Hauswand. Auch Kübelstauden, die in der Vegetationszeit sonnige Standorte bevorzugen, sollten im Winter absonnig bis schattig stehen.
Bei länger anhaltender extremer Kälte bzw. Dauerfrost (unter -7 °C) empfehlen wir für Topf und Pflanze einen zusätzlichen Frostschutz. Gut eignet sich lichtdurchlässiges Vlies aus dem Gartenfachhandel. Die Wurzeln in den Töpfen kann man mit verschnürter Noppenfolie, Teppichresten oder auch Zeitungen schützen. Decken Sie die Pflanzen aber erst ab, wenn es über eine längere Zeit sehr kalt ist. Sobald Die Temperaturen wieder um die 0 °C erreichen, sollten vor allem wintergrüne Stauden wieder aufgedeckt werden.

Unsere für die Kübelkultur empfohlenen Staudenzusammenstellungen sind eine sichere, erfolgversprechende Auswahl, die sich an durchschnittlichen klimatischen Bedingungen orientiert, also breit funktionieren wird. Aber je nach Region, Lage und Kleinklima gibt es eine Vielzahl weiterer Stauden, die sich gut für Pflanzgefäße eignen. Deshalb möchten wir Sie ermutigen, auch hier nicht aufgelistete Stauden, die Ihnen gefallen, ruhig einmal auszuprobieren und zu beobachten, wie sie sich im Kübel entwickeln. Sicher ist manche schöne Entdeckung dabei!