Lychnis coronaria – Samtnelke, Vexiernelke, Lichtnelke
Silene coronaria
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 51090
9 cm Topf (0.5 l)
Die kurzlebige Art mit silbrigem, weißfilzig behaartem Laub leuchtet mit ihren karminroten Blüten schon von weitem durch den Garten und bringt intensive Farbtupfer ins Beet. Sie eignet sich besonders für die Verwendung auf sonnigen, nicht zu nährstoffreichen Standorten.
Die einzelne Pflanze ist sehr kurzlebig und wird meist nur zwei bis drei Jahre alt. Der Bestand erhält sich aber durch Selbstaussaat. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass es genug offenen Boden gibt. In sehr dichten Pflanzungen wird die Samtnelke demzufolge recht schnell verschwinden.
Lychnis cornaria ist bei verschiedensten Insektenarten heiß begehrt. Der häufigste Blütengast ist der Zitronenfalter. Er kann als fertig entwickeltes Insekt völlig eingeschneit oder mit Schnee bedeckt den Winter an Zweigen oder im Bodenlaub verbringen. Die ersten milden Tage erwecken ihn dann zum Leben und auf der Suche nach Nektar trifft er schon bald auf diese leuchtenden Blüten. Die Weibchen der Großen Wollbiene betten ihre Brutzellen mit Pflanzenhaaren aus, die sie u.a. von Königskerzen, Wollziest und eben auch von der Lichtnelke abschaben.
Die Pflanze wurde schon um 1410 auf dem "Frankfurter Paradiesgärtlein" dargestellt, einem kleinen Tafelbild eines anonymen oberrheinischen Meisters. Wann genau die Vexiernelke Einzug in die Gärten Mitteleuropas hielt, ist jedoch nicht bekannt. Sie galt in der christlichen Symbolik als Oculus Christi, also als "Auge Christi", sowie als Rosa Mariana, Marienrose. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Kronen-Lichtnelke in Deutschland von Otto Brunfels (1488–1534) in seinem Buch "Contrafayt Kreuterbuch" aus dem Jahr 1532.
Der Trivialname Vexiernelke beruht darauf, dass die fünf spitzen Zähnchen in der Blüte denjenigen in die Nase stechen, der auf der Suche nach dem (nicht anwesenden) Duft an der Blüte schnuppert. Vexieren bedeutet so viel wie jemanden hänseln, necken, quälen oder plagen.
Lychnis - Lichtnelke
Lichtnelken sind Sonne liebende eher kurzlebige Stauden mit leuchtenden Blütenfarben und üppigem Blütenflor, die Farbtupfer in sommerliche Gärten bringen. Viele erhalten sich durch Selbstaussaat und haben silbriges Laub. Sie sind vor allem für nährstoffarme, durchlässige Standorte geeignet.
Der Name Lychnis stammt aus dem Griechischen und bedeutet Lampe. Die Namensgebung verweist darauf, dass die filzigen Blätter einiger Arten zur Herstellung von Dochten verwendet wurden.
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
karminrot
- silber
- gezeichnet
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juni–Juli
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
60 cm–80 cm
- sonnig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
Fr1
- Freifläche mit Wildstaudencharakter trockener Boden
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z4 (-34,5 °C bis -28,9 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
50 cm, 4,6 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
II
ja
Schneckenfraß
keine Gefahr
relativ geringe Gefahr
geringe Gefahr
relativ geringe Gefahr
ja
ja
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Caryophyllaceae
Wussten Sie schon, dass ...?
... das behaarte Laub der Samtnelken wertvoll für Wollbienen ist? Mit ihren Mundwerkzeugen schaben sie die Härchen ab und verwenden sie für den Nestbau. Die Blüten dienen als Futterquelle. Gleiches gilt für Woll-Ziest (Stachys byzantina) und der Großblütigen Königskerze (Verbascum densiflorum).
Meine Lichtnelken sind verblüht. Wie schneide ich sie zurück?
Lychnis coronaria ist sehr kurzlebig und wird meist nur zwei bis drei Jahre alt. Der Bestand erhält sich aber durch Selbstaussaat. Man sollte deshalb nicht alle Lichtnelken nach der Blüte zurückschneiden, sondern ein paar Samenstände stehen lassen.