Tanacetum vulgare – Rainfarn
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 74040
Bio – Kontrollstelle DE-ÖKO-006
9 cm Topf (0.5 l)
Aromatisch duftende heimische Wild-, Heil-, und Färbestaude mit buschigem, straffem Wuchs. Zahlreiche kräftig gelbe Blütenköpfchen stehen in dichten Doldentrauben zusammen. Der Rainfarn hat in der Tat sattgrüne, an Farnwedel erinnernde Blätter. Wegen exzessiver Ausläuferbildung und starkem Versamungsdruck jedoch nur für größere Wildstaudenpflanzungen empfehlenswert!
Die bittere, stark aromatische Wildpflanze mit dem kampferartigen Geruch war früher eine wichtige Heilpflanze und wird bereits im Capitulare de villis Karls des Großen erwähnt. Das Kraut enthält vor allem ätherisches Öl mit Thujon als Hauptwirkstoff, ferner Bitterstoffe und Harze. Offenbar war der starke Geruch auch dafür verantwortlich, dass Rainfarn als abschreckend für Hexen, Dämonen und das Böse überhaupt galt. Hildegard von Bingen sah Rainfarn als heilige Pflanze, deren Genuss zu Ostern die Lebenskraft stärken soll. Noch heute ist Rainfarn Bestandteil der Kräutersträuße, die in katholischen Gegenden zu Mariä Himmelfahrt geweiht werden. Besonders als Mittel gegen Darmparasiten, bei Verdauungsbeschwerden und bei Stoffwechselstörungen hat der Rainfarn Tradition. Äußerlich verwendet diente das Kraut zu Waschungen bei Hautkrankheiten, Krampfadern oder als desinfizierender Badezusatz. Auch bei Verstauchungen und Rheuma soll es wirksam gewesen sein.
Der penetrante Geruch des getrockneten Krautes vertreibt Fliegen, Motten und Flöhe und soll auch auf Mäuse und Ameisen eine abschreckende Wirkung haben. Rainfarn kann auch Bedeutung als 'Heilkraut für Pflanzen' für sich in Anspruch nehmen: Gegen Milben, Läuse und Frostspanner kann ein Aufguss versprüht werden.
Wolle, mit Alaun gebeizt, wird mit Rainfarn gefärbt goldorange bis gelbgrün.
Achtung! Rainfarn ist stark giftig.
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
gelb
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juli–September
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
100 cm–130 cm
- sonnig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
Fr/GR2
- Freifläche mit Wildstaudencharakter frischer Boden
- Gehölz-Rand frischer Boden
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z4 (-34,5 °C bis -28,9 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
70 cm, 2,4 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
I-II
Giftklassen
Draußen in der Landschaft, aber auch im Garten und sogar in unseren Innenräumen begegnen wir immer wieder Pflanzen, die giftig sind. Wir haben uns bemüht, die Pflanzen unseres Sortiments daraufhin zu überprüfen und haben eine Einstufung in folgende Klassen vorgenommen:
- (+) = wenig giftig
- + = giftig
- ++ = stark giftig, kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen
- +++ = sehr stark giftig, schon geringe Mengen lebensgefährlich
Das Thema "Giftpflanzen" hat viele Facetten und kann an dieser Stelle keinesfalls umfassend behandelt werden. Auch können wir gewisse "Lücken" in unserer Kennzeichnung nicht ausschließen. Es sei darauf hingewiesen, dass es mehrere Giftinformationszentralen gibt, die in Notfällen Tag und Nacht Auskunft geben, u. a. die Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn, Tel: 0228-19240.
giftig +
ja
ja
ja
ja
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Asteraceae
Wenn die Pflanze giftig ist, wie kommt sie dann als Heilmittel gegen Darmparasiten zum Einsatz?
Es heißt ja: Die Dosis macht das Gift. Und tatsächlich gibt es einige Heilpflanzen, die leicht bis stark giftig sind. Deshalb sollte man mit der hauseigenen Herstellung von Tinkturen in diesen Fällen sehr vorsichtig sein - vor allem weil die Menge an giftigen Inhaltsstoffen innerhalb einer Pflanzen-Art (je nach Standort) ebenfalls schwanken können. Am besten wenden Sie sich deshalb immer an eine Apotheke.