Bryonia dioica – Zweihäusige Zaunrübe
Produktinformationen
Artikel-Nr.: 52987
Bio – Kontrollstelle DE-ÖKO-006
11 cm Topf (1 l)
Die bei uns heimische rote Zaunrübe ist eine Zier- und Arzneipflanze aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Man findet sie auf frischen, nährstoffreichen, humosen, meist kalkreichen Lehmböden, wo sie sich in Hecken oder an Zäunen emporrankt. Auch auf Schuttplätzen und an Wegrändern ist sie anzutreffen. Ihre rankenden Triebe können eine Höhe von bis zu vier Metern erreichen.
Der starkwüchsige Schlinger entwickelt eine gewaltige, rübenartige Wurzel und schmückt sich im Spätsommer mit leuchtend roten Beeren. Früchte und Wurzel sind stark giftig, das Laub kann phototoxische Symptome hervorrufen, so dass eine gewisse Vorsicht beim Umgang mit ihr geboten ist. Im Frühherbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Die Überdauerungstriebe sitzen knapp unter der Erdoberfläche. Deshalb sollte man den Standort markieren, um bei der Bodenbearbeitung keine Beschädigungen zu verursachen.
In Naturgärten ist sie als Bienen- und Insektennährpflanze von großem Wert. Etwa ein Drittel unserer heimischen Wildbienenarten ist auf einige wenige Nahrungsquellen, darunter auch die Zaunrübe, angewiesen. Fehlen diese Pflanzen, gibt es kein Überleben. Besonders extrem trifft dies auf die Zaunrüben-Sandbiene zu. Sie ist vollständig vom Vorkommen der Zaunrübe abhängig.
Ihr Beiname "falsche Alraune" weist darauf hin, dass sie oft statt der seltenen echten Alraunenwurzel verkauft wurde, der man Zauberkraft zuschrieb und sie deshalb sogar mit Gold aufwog. Aber auch die Zaunrübe ist eine Drogenpflanze und wurde schon im alten Griechenland genutzt. Noch heute findet Bryonia in der Medizin bei verschiedensten Leiden Verwendung. Auch Mythen und Aberglauben ranken sich um sie. Meist handeln sie davon, das Wachstum der Pflanze nicht zu stören, um so Unglück abzuwenden, oder sie versprechen gar Reichtum und Glück.
Blütenfarben
Die Angaben zur Blütenfarbe beziehen sich in erster Linie auf die Grundfärbung der jeweiligen Blüten. Zusätzlich werden auch andere markante Merkmale wie Aderung, "Augen", Füllung etc. angesprochen.
weiß
Blütezeit
Die Blütezeit kann je nach Witterungsverlauf von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich sein und ist natürlich auch vom regionalen bzw. lokalen (Klein-)Klima abhängig.
Juni–September
Wuchshöhe
Die Wuchshöhe wird mittels einer oder zwei Zentimeter-Angaben charakterisiert. In aller Regel wird damit eine Spannweite für die Höhenentwicklung aufgezeigt.
50 cm–300 cm
- sonnig
- absonnig
- halbschattig
Lebensbereich
Für jede Staude werden Angaben zu den (natürlichen) "Lebensbereichen" gemacht, die wiederum Aufschluss darüber geben, welche Standortverhältnisse bzw. Wuchs-Orte von der Pflanze bevorzugt werden und welche Feuchtigkeits- und Lichtverhältnisse vonnöten sind. Die einzelnen Lebensbereiche werden durch eine Aneinanderreihung von Kürzeln dargestellt.
GR2
- Gehölz-Rand frischer Boden
Winterhärtezonen
Die heutzutage gängigen und verfügbaren Staudensortimente stammen aus quasi der ganzen Welt und sind damit in unterschiedlichsten Klimaten zu Hause. Ob eine hierzulande eingeführte, prinzipiell mehrjährige Pflanze dann auch tatsächlich gut gedeiht und den hiesigen Winter zu überdauern vermag, hängt nicht zuletzt von ihrer prinzipiellen Winterhärte ab.
Zone | Temperatur in °C | Bemerkung |
---|---|---|
Z1 | unter -45,5 | |
Z2 | -45,5 bis -40,1 | |
Z3 | -40,1 bis -34,5 | |
Z4 | -34,5 bis -28,9 | |
Z5 | -28,8 bis -23,4 | |
Z6 | -23,4 bis -17,8 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z7 | -17,8 bis -12,3 | v. a. wintergrüne Pflanzen bei Kahlfrost schützen |
Z8 | -12,3 bis -6,7 | Winterschutz notwendig, z. B. aus Laub und/oder Reisig; in rauen Lagen möglichst drinnen hell und kühl überwintern |
Z9 | -6,7 bis -1,2 | intensiver Winterschutz (z.B. mit Vlies); besser drinnen hell und kühl überwintern |
Z10 | -1,2 bis +4,4 | frostfreie Überwinterung notwendig, 5-15 °C (z.B. Wintergarten, Treppenhaus) |
Z11 | über +4,4 |
Z6 (-23,4 °C bis -17,8 °C)
Pflanzabstand
Der Pflanzabstand ist der Abstand in Zentimeter, den wir zwischen zwei Pflanzen gleicher Art/Sorte empfehlen. Die rechnerische Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter basiert auf einer Pflanzung im Dreiecksverband.
60 cm, 3,2 St./m²
Geselligkeit
- einzeln oder in kleinen Tuffs, 1-3 Pflanzen (bis max. 5)
- in kleinen Trupps von etwa 3-10 Pflanzen
- in größeren Gruppen von 10-20 Pflanzen
- in größeren Kolonien, ausgesprochen flächig
- vorwiegend großflächig
I
Giftklassen
Draußen in der Landschaft, aber auch im Garten und sogar in unseren Innenräumen begegnen wir immer wieder Pflanzen, die giftig sind. Wir haben uns bemüht, die Pflanzen unseres Sortiments daraufhin zu überprüfen und haben eine Einstufung in folgende Klassen vorgenommen:
- (+) = wenig giftig
- + = giftig
- ++ = stark giftig, kann zu schweren Vergiftungserscheinungen führen
- +++ = sehr stark giftig, schon geringe Mengen lebensgefährlich
Das Thema "Giftpflanzen" hat viele Facetten und kann an dieser Stelle keinesfalls umfassend behandelt werden. Auch können wir gewisse "Lücken" in unserer Kennzeichnung nicht ausschließen. Es sei darauf hingewiesen, dass es mehrere Giftinformationszentralen gibt, die in Notfällen Tag und Nacht Auskunft geben, u. a. die Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn, Tel: 0228-19240.
stark giftig ++
ja
ja
ja
Botanische Familie
Die botanische Familie dient der Einordnung in die biologische Systematik und steht in der Hierarchie über der bei uns als Pflanzenbezeichnung angegebenen Gattung und Art, aber unter der Ordnung.
Zum Beispiel gehört Aconitum carmichaelii 'Arendsii' zur Familie der Ranunculaceae/Hahnenfußgewächse. (Aconitum ist hier die Gattung, carmichaelii die Art) innerhalb der Ordnung der Ranunculales/Hahnenfußartige.
Cucurbitaceae