Badefreuden mit Kräutern - Badekräuter

Nein, wir werden erst gar nicht versuchen, Ihnen am Beispiel von Kleopatra oder Poppaea zu belegen, dass Schönheitsbäder für die Frau von Welt einfach unverzichtbar sind. Ja, auch wir wissen, dass es heutzutage gar nicht so einfach ist, täglich eine Badewanne voller Eselsmilch zu besorgen. Und ein Blütenbad, bei dem eine vorgeheizte Badewanne vollständig mit duftenden Blüten gefüllt wird, in denen man sich aalt, um ihnen nach einer Stunde wohlduftend und porentief parfümiert zu entsteigen, würde, ehrlich gesagt, unser Gärtnerherz brechen.

Wir sind allerdings auch nicht pragmatisch genug, Ihnen hier kurz und bündig zu empfehlen, das tägliche Reinigungsritual aus praktischen Gründen unter der Dusche zu vollziehen und die Badewanne demontieren zu lassen. Baden kann ein Fest sein und ein Luxus sowieso. Bedenken Sie, dass zu Zeiten Wilhelms des Ersten nicht einmal das Berliner Schloss über eine Badewanne verfügte.

Gönnen Sie sich doch einfach den Luxus...

...zu baden und machen Sie Ihr Bad zum Wohlfühlzentrum der Wohnung. Im warmen Wasser fühlt sich der Mensch geborgen. Schon das warme Bad allein bewirkt einen Anreiz für die Gesundheit: Es fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an, wirkt krampflösend und entspannend auf Muskulatur und innere Organe. Kräuter intensivieren die wohltuende Wirkung des Bades und verstärken das Wohlgefühl. Bei einem Kräuterbad werden dem Badewasser aromatische Pflanzen bzw. Pflanzenauszüge beigegeben. Sebastian Kneipp verwendete warme Bäder immer in Verbindung mit Kräutern.

Ein Kräuterbad kann wunderbar entspannend oder belebend wirken. Im warmen Wasser geben die Kräuter ihre ätherischen Öle ab. Dabei verbindet sich die sinnliche Wirkung des Duftes mit der positiven regenerierenden oder heilenden Wirkung der pflanzlichen Inhaltsstoffe. Beim Baden gelangen die Wirkstoffe durch die Haut in den Blutkreislauf und werden eingeatmet.

Unterschätzen Sie dabei nicht die Wirkung des Duftes. Wir alle sind Nasenmenschen. Düfte wirken direkt auf den Teil des Gehirns, der für Gefühle, Intuition und Kreativität zuständig ist. Düfte können Erinnerungen heraufbeschwören, die Stimmungslage beeinflussen, uns besänftigen oder sexuell erregen. Auch die Kosmetik- und Wellness-Industrie hat diesen Effekt selbstverständlich längst entdeckt und bietet eine Fülle von Düften für verschiedene Bedürfnisse. Unser Vorschlag: Gönnen Sie sich in der Badewanne eine Phantasiereise in die Heimat des Lavendels!

Das Bad – Wohlgefühl für Körper und Seele

Eine besondere Faszination auf die Seele und die Phantasie üben duftende, farbenfrohe Blütenbäder aus. Nicht umsonst werben Ayurveda-Kliniken und Wellness-Hotels damit. Gönnen Sie sich dieses sinnliche Vergnügen doch einfach zu Hause, am besten zu zweit. Stellen Sie sich ein nächtliches Duftbad mit den Blüten der Nachtviole vor. Oder ein Bad mit den Blütenblättern würzig duftender Nelken. Oder Veilchen oder Rosen oder Pfingstrosen oder ...

In unserem Wohlfühlkräuter-Katalog finden Sie viele Tipps für altbekannte und ungewöhnliche Kräuter zum Baden. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Bade-Kräuter vor und geben viele Anwendungs-Empfehlungen. Machen Sie also recht bald einen Versuch mit einem Kräuter- oder Blütenbad – falls Sie nicht bereits darauf schwören. Der gesundheitliche Erfolg und die kleinen sinnlichen Freuden werden Sie beglücken. Vielleicht versuchen Sie ein Bad mit Muskateller-Salbei zu zweit?

Muskateller-Salbei

Muskateller-Salbei möchten wir Ihnen für ein aufmunterndes, leicht euphorisierend wirkendes Liebesbad ganz besonders ans Herz legen. Das prickelnde Aroma - herb, harzig und würzig – facht die Liebeslust an, wirkt wärmend und führt zu Wohlbefinden. Beim Muskateller-Salbei entwickelt sich der Duft erst zur Blütezeit. Dann jedoch duften nicht nur die Blüten, sondern die ganze Pflanze.

Eine schöne Ergänzung für Muskateller-Salbei ist Artemisia abrotanum 'Courson', die Französische Eberraute. Oder versuchen Sie den feinaromatischen, etwas süßlich duftenden, an Fenchel, Dill und Liebstöckel erinnernden Bärwurz, dem ebenfalls immer wieder eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wurde.