Mai-Preisrätsel (2013)

Willkommen auf der Jungviehweide in Illertissen: wir stecken bereits tief in der Saison, auch wenn es gerade erst Frühjahr geworden ist. Alles explodiert geradezu...

Die Lehrlinge sind am Pikieren und Topfen und spielen dabei ihr Pflanzenquiz. Nicht dass Sie denken, man unterhält sich immer so gescheit, aber manchmal eben schon.... Wir lauschen und wenn Sie mögen: raten Sie mit. Ab und an schaltet sich Gärtnermeister Sebastian ein und ergänzt etwas Fachwissen:

„Gartenpflanze, total gesund, gab´s bei Oma neulich schon.“
„Die, die so toll kochen und backen kann?“
„Genau.“
„Ich weiß, Rhabarber. Stimmts?“
„Mag ich nicht, mochte ich noch nie.“
„Du musst ihn kochen, sonst ist er ja roh!“

„Jetzt ich: Wiesenpflanze, Frostkeimer, das mögt ihr bestimmt, was man daraus machen kann.“
„Haben wir die dieses Jahr schon gesehen?“
„Ja, gestern pikiert. Die mit den kleinen Keimblättchen, filigran sagte Sebastian dazu.“
„Genau, sie haben auch später noch diese filigranen Blätter.“
„Eine Wiesenpflanze? Wußt’ ich nicht, dachte immer es ist eine Waldpflanze, wegen dem Wurzelsepp.“
„Wurzelsepp?“
„Naja, die Pflanze wird doch ausgegraben, um die Wurzel zu nutzen, außer man macht so einen öden Kräuterquark draus, dann reichen die Blätter.“
„Ist doch lecker! So wie Fenchel-Kerbel-Dill und Liebstöckel in einem. Zu Fisch, die feinen Austriebe, hmmmm.“
„Nagut, meinetwegen. Was ich meine, gibt´s im Bayrischen Wald, auf den Hütten und in den Gasthäusern zum Nachtisch, also nach dem Essen, als Schnaps. Und dann gibt es da die Bilder an der Wand und auf den Flaschen vom Wurzelsepp, der mit Rucksack und Schaufel loszieht, um diese Wurzeln auszugraben.“
„Mit langem Bart bestimmt.“
„Genau so.“
„Der hat die Wurzeln ausgegraben und in die Brennereien gebracht, war sein Beruf.“
„Na, ob´s wirklich so war?“
„Jedenfalls eine Wiesenpflanze und blüht weiß.“
„Botaniker finden sie zielsicher auf montanen Goldhaferwiesen, die mager sind und kalkarm. Und bei hoher Luftfeuchtigkeit, dort gedeiht sie besonders gut.“

Natürliche Bestände sind heute etwa am Großen und Kleinen Arber zu finden, an Rachel und Lusen und weiter Richtung Erzgebirge.
In Bayern steht sie unter Naturschutz, denn die Nutzung als wichtiger Bestandteil eines klaren Schnapses bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hat die Pflanze stark dezimiert. Man hat die Wurzel regelrecht weg-ge-sof-fen!

„Und die Sage trägt auch noch zur Beliebtheit bei:
Wie so viele Pflanzen mit diesem Namensbestanteil sagt man, verleihen die Pflanzen als erste Nahrung nach dem langen Winterschlaf den frühjahrsmüden Tieren besondere Kräfte. Das gilt natürlich auch für Männer. Und ganz besonders in Form von Schnaps. Alles klar?“

„Ein beliebter Trinkspruch macht den ungefähr 40%igen, meist in Tonflaschen, zusätzlich unersetzlich:
Hast Du ... in der Blutbahn, kannst Du balzen wie ein Truthahn.“
„Aber das ginge doch genauso mit  ...hast du Red Bull in der Blutbahn ...“

Heute werden die Bestandteile in Plantagen und Kräutergärten angebaut oder auch zu großen Teilen importiert, aus Tschechien etwa.

„Der sympathische Doldenblütler ist mein Favorit für Sahnesauce zu Eiern, wenn’s mal was anderes als Senfsauce sein soll.“
„Und meinem Vater würde die Idee von Susanne Rizzi, wie heißt sie gleich richtig, gefallen, das Salatdressing mit dem Schnaps anzureichern. Wegen der Vitamine.“

Die gesuchte Würz-Pflanze wird schon in der Landgüterverordnung Karls des Großen genannt, es ist ...

Preisrätsel-Frage

Welche Wiesenpflanze suchen wir?

Zu gewinnen

Antwort

Meum athamanticum - Bärwurz