Sonnenbraut

Die Sonnenbraut, botanisch Helenium, wurde vom Bund deutscher Staudengärtner (BdS) zur Staude des Jahres 2008 gewählt worden. Kein Wunder, verbreitet sie doch mit ihren an viele kleine Sonnen erinnernden Blüten in warmen Gelb-, Rot- oder Brauntönen vom Frühsommer bis in den Herbst hinein Fröhlichkeit und Leuchtkraft in der Staudenrabatte. Die Sonnenbraut zählt zu den wichtigsten Beetstauden, zu den großen »Gelbbringern« des Gartens. Ursprünglich kommt Helenium aus den Weiten der nordamerikanischen Prärie und ist daher im heimischen Garten bestens für vollsonnige, jedoch nicht zu trockene Standorte im Staudenbeet und im Bauern- oder Präriegarten geeignet.

Helenium Hybride 'Loysder Wieck'

Sonnengesichter

Helenium gehört mit ihren auffälligen, Bienen und andere Insekten anlockenden Blüten zu den Korbblütlern. Charakteristisch ist die Fülle kleiner, fruchtbarer Röhrenblüten – meist in Braun, Gelb oder Grün – die in der Blütenmitte zu einer Scheibe angeordnet sind. Um die Scheibe herum sitzt ein Kranz von Strahlenblüten, die die Blüte wie eine kleine Sonne aussehen lassen. Carl von Linné gab der Sonnenbraut daher den vom griechischen Sonnengott Helios abgeleiteten Namen Helenium.

Helenium-Vielfalt vom Frühsommer bis zum Herbst

Bereits im Frühsommer startet die Helenium-Saison mit Helenium hoopesii, die auch als Wilde Sonnenbraut bezeichnet wird. Die Wildstaude trägt feinstrahlige Blüten an aufrechten, verzweigten Blütenständen über einer grundständiger Rosette aus länglichen Blättern. Sie ist trockenheitsverträglicher als die übrigen Sonnenbräute und eignet sich besonders für naturhafte Pflanzungen.

Der Helenium-Reigen des Sommers wird von der zitronengelb blühenden Sorte Helenium bigelovii 'The Bishop' eröffnet, die eine schöne braune Mitte hat. Ab Mitte Juni erfreut diese zierliche, wenig verzweigte Pflanze mit ihren goldgelb-braunen Blüten. Von Ende Juni an blühen mittelhohe Sorten in kräftigen Farben, wie zum Beispiel die rote 'Moerheim Beauty' mit samtig kupferroten Blüten und brauner Blütenmitte.

Ab Mitte bis Ende Juli startet die Hochzeit der Sonnenbräute im Beet. Die im Hochsommer blühenden Sorten entfachen mit ihren farbprächtigen, in üppiger Fülle erscheinenden Blüten ein wahres Feuerwerk. Ein prächtiger Sommerblüher aus unserem Sortiment ist die Sorte 'Kanaria'. Zitronengelbe Zungenblüten sind um eine zunächst grüngelbe, später goldgelbe Mitte angeordnet. Sehr schön wirkt 'Kanaria' in Kombination mit 'Rauchtopas' mit wunderschönen Gelb-Brauntönen und 'Waltraut' mit großen festen Blüten mit orangegelber Tönung und brauner Blütenmitte. Übrigens ist die von Uwe Peglow stammende 'Rauchtopas' die in der Staudensichtung am höchsten bewertete Helenium-Sorte mit rundum vorzüglichen Eigenschaften.

Mehr ins Rötliche tendieren 'Flammenrad', 'Wonadonga' und die hohe 'Baudirektor Linné'. Die Sorten 'Indianersommer' und 'Rubinzwerg' zeigen mit ihren leuchtenden Rottönen eine phantastische Fernwirkung. Der standfeste 'Rubinzwerg' ist übrigens eine Ausnahme unter den Sonnenbräuten. Im Gegensatz zu vielen anderen Sorten wird er nur 50 bis 80 cm hoch. Die Blütenfarbe ist braun-rot, am Rand mitunter etwas gelb meliert. Die Röhrenblüten im Zentrum erblühen in edlem Braun. Eine perfekte Sorte für den Vordergrund.

Die Prärie lässt grüßen

Am besten lässt sich Helenium, gruppenweise gepflanzt, mit anderen Beetstauden und filgranen Gräsern kombinieren. Bei der Zusammenstellung kann man tief in den Farbtopf der Natur greifen: Wer Gelb in vielen Variationen mag, kombiniert verschiedene Rudbeckia-Sorten oder die nicht wuchernde Stauden-Sonnenblume mit gelber Sonnenbraut. So entsteht eine goldgelbe Gartenecke, die selbst an bedeckten Tagen eine enorme Leuchtkraft entwickelt.

Auch Indianernesseln (Monarda), Sommer-Phlox, Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum) und Astern gesellen sich gerne zur Sonnenbraut. Zu den warmen Gelb-, Rot- und Brauntönen sieht Blau als Kontrast besonders prachtvoll aus. Im Spätsommer lassen zum Beispiel zum zweiten Mal blühende blaue Rittersporne oder Astern in Blau und Violett die Sonnenbraut noch intensiver leuchten.

Sich sanft im Wind wiegende Gräser wie z. B. Rutenhirse (besonders attraktiv: Panicum virgatum 'Shenandoah'), Goldbartgras (Sorghastrum nutans) oder Prärie-Bartgras (Andropogon scoparius 'Cairo') vervollständigen das harmonische Gartenbild.

Die üppige sommer- und herbstblühende Sonnenbraut eignet sich für nährstoffreiche, nicht zu trockene lehmige Standorte in voller Sonne. Ein völliger Rückschnitt gleich nach der Blüte fördert die Vitalität der Staude. Nach vier bis fünf Jahren sollte man Helenium teilen und neu aufpflanzen. Die leuchtenden Blüten eignen sich sehr gut als Schnittblumen.