Dicentra spectabilis: Giftpflanze des Jahres 2017

Pflanzen mit einer giftigen Wirkung auf Menschen und Tiere werden von jeher in vielen Gärten und Wohnungen als Zierpflanzen kultiviert. Die mehr oder weniger starke Toxizität ist ihren Besitzern oft nicht bewusst. Deshalb hat es sich der Botanische Sondergarten Wandsbek zur Aufgabe gemacht, mit der Wahl der Giftpflanzen des Jahres zur aktiven Auseinandersetzung mit diesem Thema aufzurufen. Ziel ist es, sich Wissen anzueignen, keinesfalls soll es darum gehen, diese Pflanzen aus Garten und Haus zu verbannen.

2017 wurde die Giftpflanze des Jahres zum dreizehnten Mal gekürt.

Die Wahl fiel auf das altbekannte und beliebte »Tränende Herz« mit seinen perfekt herzförmigen Blüten an graziös gebogenen Stängeln. Seine herrlich nostalgische Wirkung macht es zur klassischen Bauerngarten-Pflanze. Ursprünglich stammt Dicentra spectabilis aus China, liebt kalkhaltige, humos-frische, aber durchlässige Böden und fühlt sich am leicht beschatteten Standort besonders wohl. Die zauberhaften Blütentriebe eignen sich übrigens auch hervorragend als lang haltender Vasenschmuck.

Die Wahl der Pflanzpartner sollte gut bedacht werden, denn das Laub zieht früh ein. Es kann ohne Schaden für die Pflanze abgeschnitten werden, sobald es unansehnlich wird. Man sollte aber wissen, dass alle Pflanzenteile Alkaloide enthalten, die sich besonders in der Wurzel, weniger stark im Laub konzentrieren. Bei Hautkontakt mit austretendem Pflanzensaft kann es zu Kontaktallergien wie Reizungen und Blasenbildung kommen. Werden Pflanzenteile verschluckt, kann das zu Vergiftungen führen, die sofort behandelt werden müssen.

Das sollte unsere Freude an dieser liebenswerten, poetischen und leicht zu kultivierenden Gartenstaude nicht schmälern – aber Wissen schadet nie!