Mmmhh ... ein Duftrasen

Ein ganz besonderes Element im Garten kann man mit Boden deckenden Duftkräutern herstellen: einen Duftrasen. Eine ebene Fläche wird dicht mit geeigneten Kräutern bepflanzt, die sich nach einiger Zeit zu einem regelrechten Rasen schließen, den man auch betreten kann – allerdings in Maßen und mit gewisser Vorsicht.

Als klassisch für solche Verwendung kann die Römische Rasenkamille (Chamaemelum nobile) mit zierlichen weißen Blüten gelten; die Sorte 'Plenum' hat gefüllte Blüten. Nach dem Blühen sollte zurückgeschnitten werden. Die nicht blühende Auslese 'Treneague' ist etwas empfindlicher, vor allem gegen Winternässe und Kahlfrost. Rasenkamille duftet intensiv, mit einer Spur von Apfelaroma – man hört, dass manche Liebhaberin unbeobachtet auch mal ein Duftbad auf dem Teppich nimmt...

Auch sehr intensiv, aber etwas strenger duftet die Kriechende Polei-Minze (Mentha pulegium 'Repens'), die nicht als Tee- und Küchenpflanze verwendet werden kann. Sie liebt einen eher sandig-tonigen, kalkarmen Boden und sollte vor starker Wintersonne geschützt werden. Sie blüht im späten Sommer mit hübschen, blass lila Blüten an kurzen, aufgerichteten Stängeln.

Mit die betörendsten Dufterlebnisse bescheren zwei kriechende Thymiane, allen voran der Zitronen-Kümmel-Thymian (Thymus herba-barona var. citriodora). Nach einiger Zeit entsteht ein drahtiger Filz aus den zähen Trieben mit den winzigen Blättern. Wenn man darüber streicht, wird die Hand mit einem unglaublich starken, zitronigen Aroma parfümiert. Nicht ganz so intensiv, aber ein wenig blumiger duftet der kriechende Orangen-Thymian (Th. vulgaris 'Orange Spice') mit niedlichen rosa Blüten. Auch andere aromatische Polster-Thymiane lassen sich verwenden, etwa der Kümmel-Thymian (Th. herba-barona) oder der Niedrige Zitronen-Thymian (Th. x citriodorus 'Creeping Lemon').

Duftrasen-Flächen sollte man als besondere, herausgehobene Areale von sehr überschaubarer Größe und mit einer klaren Begrenzung anlegen. Denn man darf nicht verschweigen, dass Duftrasen Arbeit machen – Flugsamen nisten sich immer wieder in dem aromatischen Filz ein, man muss ab und zu gründlich jäten, damit die schönen Duftkräuter nicht von schnell wachsenden, ungebetenen Konkurrenten wie Steinklee oder Milchdistel oder Löwenzahn überwuchert werden. Dafür hat man nahezu jederzeit Kräuterduft pur!